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Photochemotherapie nahe Muenchen

PUVA-Photochemotherapie

Bei der Photochemotherapie wird die Haut zuerst mit einem Medikament, welches eingenommen oder äußerlich angewendet wird, lichtempfindlich gemacht. Anschließend erfolgt eine Bestrahlung mit UVA-Licht. Der Begriff PUVA steht als Abkürzung für Psoralen plus UVA. Bei Psoralen handelt es sich um einen lichtsensibilisierenden Stoff aus der Knorpelmöhre.

Wirkungsweise

Anfang der siebziger Jahre wurde die Photochemotherapie zur Behandlung der schweren Psoriasis vulgaris etabliert. Erklärt wird die Wirkung der PUVA-Therapie durch die Herabsetzung der krankhaft gesteigerten Zellteilungsrate und durch einen supprimierenden Effekt auf das Immunsystem der Haut.

Behandlungsergebnis

Bei der sogenannten systemischen PUVA-Therapie wird der lichtsensibilisierende Wirkstoff 8-Methoxypsoralen zwei Stunden vor der UVA-Bestrahlung in Tablettenform eingenommen. Aufgrund häufiger Nebenwirkungen, v.a. reversible Leberschädigung, Übelkeit und erhöhtes Kataraktrisiko wird die systemische PUVA-Therapie aber nur noch selten angewandt.

Im Gegensatz dazu treten bei der PUVA-Bad-Therapie, bei der der Patient in einer Lösung badet, welche den Lichtsensibilisator Psoralen enthält, keine systemischen Nebenwirkungen auf. Die Bade-PUVA-Therapie ist als Ganzkörper- und als Teilkörper-PUVA-Bad-Photochemotherapie durchführbar. Beiden Therapieformen gemeinsam ist ein etwa 20minütiges Bad in einer etwa 32-37 °C warmen 8-Methoxypsoralenlösung (Konzentration: 0,5 mg/l-1,0 mg/l) mit UVA-Bestrahlung. Die Bestrahlung sollte sofort nach dem Bad erfolgen, da die lichtsensibilisierende Wirkung anschließend sehr schnell nachläßt. Die UVA-Dosierung richtet sich nach dem Hauttyp. Um einen raschen Therapieerfolg zu erzielen, sollten die Behandlungen 3-4mal wöchentlich erfolgen. Die Steigerung der UVA-Dosis wird langsam und individuell angepaßt vorgenommen.

Bei der Creme-PUVA-Behandlung wird zunächst der Lichtsensibilisator 8-Methoxypsoralen in einer Wasser-in-Öl-Emulsion auf die erkrankten Hautpartien aufgetragen. Nach einer Einwirkzeit von 20-30 Minuten erfolgt dann eine Bestrahlung mit langwelligem Ultraviolettlicht (UVA). Dieses Verfahren eignet sich hervorragend zur selektiven Behandlung kleinerer Flächen, z.B. Handekzemen.

Anwendungsgebiete

Mittlerweile hat sich das Indikationsspektrum für die PUVA-Therapie extrem ausgeweitet. So ist sie als Standardtherapie für frühe Stadien der Mycosis fungoides etabliert. Weitere Indikationen umfassen die Vitiligo, die schwere atopische Dermatitis, die Alopecia areata, das Granuloma anulare sowie verschiedene Photodermatosen (Hardening bei Sonnenallergie).

Gegenanzeigen

Nicht angewendet werden sollte die Bade-Puva-Therapie in der Schwangerschaft, bei Kindern unter 12 Jahren, bei schweren Herzerkrankungen, Hautkrebs in der Vorgeschichte und immunsupprimierten Patienten.

Ein mehrjähriger ambulanter Modellversuch konnte belegen, dass eine Licht-Bade-Therapie (Balneophototherapie) bei Schuppenflechte besser hilft als eine reine Lichtbehandlung. Mit Wirkung zum 01. Oktober 2010 erkannte daher der Bundesausschuss Ärzte und Krankenkassen diese Heilmethode für den ambulanten Bereich als gesetzliche Gesundheitsleistung an.